Ab 5. März 2023, 11 – 18 Uhr
JSF Düsseldorf
Erstmalig zeigt die JULIA STOSCHEK FOUNDATION mit WORLDBUILDING eine Ausstellung über eine Zeitspanne von 18 Monaten. Zum Konzept der Ausstellung, die seit Juni 2022 läuft, gehört die stetige Erweiterung durch zusätzliche Werke. Die fortlaufende Forschung zur Beziehung zwischen Gaming und zeitbasierter Medienkunst steht dabei im Mittelpunkt. „WORLDBUILDING präsentiert eine evolutive Ausstellung. Viele Videospiele werden als eine Version veröffentlicht und verändern sich über die Zeit. So hat auch die Ausstellung als eine Version begonnen und entwickelt sich stetig durch Feedback und Recherche, zu der Atelierbesuche mit Kunstschaffenden auf allen Kontinenten gehören. So wächst und verändert sich die Ausstellung zu einer erweiterten Version von sich selbst“, sagt Kurator Hans-Ulrich Obrist.
Nachdem bereits CHAMNAWANA (2018) von Koo Jeong A in die Ausstellung integriert wurde, folgen ab dem 5. März 2023 Werke von Ericka Beckman, Porpentine Charity Heartscape und Pierre Huyghe. Die Zwei-Kanal-Filminstallation Hiatus (1999/2015) von Ericka Beckman ist eine experimentelle Erzählung über die junge Frau Madi, die das „interaktive“ Computerspiel „Hiatus“ spielt und dabei auf eine Reihe von Spielidentitäten trifft, die sie austricksen und verwirren. Im Videospiel almanac of girlswampwar territory (2018) von Porpentine Charity Heartscape versucht die Künstler*in die Gefühle der Videospiele ihrer frühen Kindheit wieder aufleben zu lassen, indem Heartscape ein Mädchen durch eine unscharfe, pixelige Traumwelt mit Kindersoldaten und essbaren Ponys vagabundieren lässt. Der Animationsfilm Two Minutes Out Of Time (2000) von Pierre Huyghe geht auf das Multi-Künstler*innenprojekt No Ghost Just A Shell (1999–2002) zurück. 1999 kauften Pierre Huyghe und Philippe Parreno die Rechte an einem virtuellen Avatar, der ursprünglich für Computerspiele entwickelt wurde. Sie gaben ihm den Namen AnnLee mit dem Ziel ihr leeres „Wesen“ gemeinsam mit anderen Künstler*innen mit Geschichten und Ideen zu füllen und dem Avatar somit eine Identität und ein eigenes Leben zu geben. Huyghes Animatiosfilm, der ab sofort in der Ausstellung zu sehen ist, ist dabei ein „Kapitel“ in der sich entwickelnden Erzählung.
Im Juni und September 2023 wird WORLDBUILDING in zwei weiteren Schritten um zusätzliche Werke ergänzt. Ein umfangreicher Ausstellungskatalog wird das Forschungsprojekt sowie unterschiedliche Perspektiven zum Phänomen Gaming reflektieren.